15 Apr
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Die Entstehungsgeschichte des Markennamens Fanta ist faszinierend und weist auf eine deutsche Herkunft hin, obwohl das Getränk heute mit Coca-Cola verbunden ist. Es gibt jedoch verschiedene Versionen darüber, wie dieser Name zustande kam. Obwohl viele Menschen "Fanta" als eine Marke von Coca-Cola kennen, ist die Geschichte hinter dem Namen überraschend deutsch. Im Jahr 1940 wurde die Marke beim deutschen Reichspatentamt in der Kategorie alkoholfreie Getränke angemeldet, und die Coca-Cola GmbH, die deutsche Niederlassung des amerikanischen Konzerns in Essen, war der Antragsteller. Zu dieser Zeit konnte die deutsche Niederlassung noch autonom handeln, da die USA erst 1941 in den Krieg eintraten und die Belieferung mit Coca-Cola-Zutaten unsicher wurde. 

Aufgrund von Lieferengpässen im Zusammenhang mit den Kriegshandlungen im Atlantik musste das Essener Management unter der Leitung von Max Keith nach Ersatzstoffen suchen. Der Chefchemiker Wolfgang Schetelig entwickelte ein Ersatzgetränk aus Molke, Apfelresten und importierten Fruchtsaftkonzentraten, das einen Orangengeschmack hatte. Dabei wurde darauf geachtet, keine der knappen Ressourcen der Kriegsrationierung zu verwenden. Angeblich sagte Schetelig, dass das Getränk "fantastisch" schmeckt, was zur Ableitung des Namens "Fanta" führte. Es gibt auch andere Vermutungen, dass der Name auf die Notwendigkeit von "viel Fantasie" zurückzuführen ist, um den Apfelsinengeschmack in der Limonade zu erkennen. Da keine der ursprünglichen Beteiligten mehr am Leben ist, ist es schwer, den genauen Ursprung des Namens zu rekonstruieren, aber er wurde definitiv innerhalb der Belegschaft kreativ entwickelt. Tatsächlich wurde die Produktion von Coca-Cola in Deutschland Anfang 1942 aufgrund der Kriegsumstände eingestellt. Ab diesem Zeitpunkt wurde ausschließlich Fanta in Essen produziert und erfreute sich großer Beliebtheit, trotz Bombenschäden. 

Die Produktion lief sogar noch, als die Amerikaner Essen am 10. April 1945 einnahmen, wurde jedoch kurz danach gestoppt. Erst nach der Währungsreform im Jahr 1949 wurde die reguläre Produktion von Coca-Cola wieder aufgenommen. Max Keith wurde für seine Leistungen trotz der extremen Bedingungen, unter denen er die Produktion aufrechterhielt, in Atlanta ausgezeichnet und zum Europa-Chef von Coca-Cola befördert. In den 1950er Jahren gab es keine Fanta, weder in Deutschland noch anderswo. Erst Ende der 1950er Jahre erhielt ein italienischer Coca-Cola-Abfüller in Neapel die Erlaubnis, im Auftrag des Coca-Cola-Konzerns eine Orangenlimonade herzustellen, die hauptsächlich aus Orangensaftkonzentrat bestand. Er erinnerte sich an das deutsche "Kriegsgetränk" und nannte es Fanta, da die Markenrechte immer noch dem Konzern gehörten. 

Fanta wurde 1959 in Deutschland unter dem Namen "Fanta klar" eingeführt, war aber anfangs kein großer Erfolg. Der Durchbruch erfolgte erst 1964, als das heutige Fanta in der berühmten braunen Riffelflasche angeboten wurde. Diese Flasche wurde von dem französischen Designer Raymond Loewy entworfen, der auch für Greyhound-Busse und Coca-Cola-Automaten verantwortlich war und gleichzeitig den Inhalt vor zu viel Licht schützte. Heutzutage wird Fanta in einer Vielzahl von PET-Flaschen und Geschmacksrichtungen, sowohl mit als auch ohne Zucker, angeboten. Trotz gelegentlicher Änderungen am Geschmack ist Fanta in fast allen Ländern der Welt erhältlich, mit Ausnahmen wie Nordkorea und dem Iran. Gründung: 1940 Deutschland Umsatz: 38,7 Milliarden US-Dollar (2021, Coca-Cola gesamt) Mitarbeiter: 79.000 (2021, Coca-Cola gesamt)

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